Strecke, die Erfahrung in der Höhe erfordert. Für eine sichere Begehung vertraue dich den professionellen Bergführern des Val di Sole an.
Die in diesem Merkblatt enthaltenen Informationen unterliegen unvermeidlichen Änderungen, keinerlei Angabe hat daher absoluten Wert. Es sind Unvollkommenheiten oder Ungenauigkeiten aufgrund der schnellen Änderungen der Umwelt- oder Wetterbedingungen möglich. In diesem Sinne lehnen wir jede Verantwortung für Änderungen ab, die durch den Nutzer erfahren werden könnten. Es wird jedoch empfohlen, sich vor einer Wanderung über den Zustand der Wege sowie die Umwelt- und Wetterbedingungen zu informieren.
Wie du dir vorstellen kannst, hängt die Begehbarkeit der Routen im Gebirge stark von den aktuellen Bedingungen ab und ist somit von Naturphänomenen, Umweltveränderungen und Wetter abhängig. Aus diesem Grund könnten die in diesem Merkblatt enthaltenen Informationen variieren. Informiere dich vor der Abreise über den Wegzustand, indem du die Hüttenwirte auf deiner Route, die Bergführer, die Besucherzentren der Naturparks und die Tourismusbüros kontaktierst.
1. TAG: RIFUGIO STELLA ALPINA AM LAGO CORVO
EE - Erfahrene Wanderer
Vom Ort Piazzola steigt man zur Fraktion Cavallar auf. Man kann zu Fuß vom Parkplatz Cavallar (1.450 m) direkt oberhalb des Dorfes starten oder die Malga Samocleva (1.892 m) mit dem Shuttlebussen des Parks erreichen (Reservierung erforderlich). Von der Malga genießt man eine der schönsten Aussichten auf das Val di Rabbi: Von hier aus führt der Weg SAT 108 ins Tal, durch das der Bach Lago Corvo fließt. Nach Überquerung des Baches erreicht man die Malga Caldesa Alta, von wo über einen grasbewachsenen Kamm mit Blick auf die Brenta-Dolomiten und die Presanella das Rifugio Stella Alpina am Lago Corvo (2.425 m) erreicht wird.
2. TAG: RIFUGIO SAÈNT «S. DORIGONI»
EE - Erfahrene Wanderer
Dies ist die klassischste Hüttenüberschreitung im gesamten Val di Sole und führt über den Cima Collecchio, einen echten Aussichtspunkt zwischen den Dolomiten und den Bergen der Ortler-Cevedale-Gruppe. Vom Rifugio Lago Corvo (2.425 m) erreicht man über den Weg SAT 145 die Corvo-Seen (2.464 m), Gletscherseen, die noch vom Alpen-Saibling bewohnt sind und von zahlreichen Murmeltieren umgeben werden. Von hier beginnt der Aufstieg auf einem sehr guten Weg, der zu Saisonbeginn oft noch schneebedeckt ist, bis zum Cima Collecchio. Über einen einfachen Grat gelangt man zum Passo Giogo Nero, von wo man mit dem Weg SAT 107 über einen langen, wenig steilen, aber etwas ausgesetzten Quergang zu den ebenen Weiden in der Nähe des Rifugio Saènt «S. Dorigoni» (2.437 m) absteigt.
3. TAG: RIFUGIO MARTELLO
EEA - Erfahrene Wanderer mit Ausrüstung
Weg, der vom Rifugio Dorigoni im Val di Rabbi startet und ins Martelltal führt. Er verläuft über die weiten Almwiesen des Saènt-Tals und steil hinunter in das Tal, das den Zufrittsee überblickt. Start am Rifugio Saènt «S. Dorigoni» dem Weg SAT 101 folgend bis zum Passo di Saènt (2.965 m). Von hier gibt es zwei Alternativen: Die empfohlene Route führt über den Grames-Gletscher mit dem Weg 37A und den Aufstieg zum Cima Rossa di Martello «Vorderer Rotspitz» (3.033 m). Der letzte Abschnitt verläuft über eine steile, mit Drahtseilen gesicherte Passage. Für das Überwinden dieses Abschnitts ist die passende Ausrüstung erforderlich. Vom Gipfel führt der Weg 37 hinunter zum Rifugio Martello «Marteller Hütte» (2.610 m). Vorsicht an den Weggabelungen, diese sind schlecht markiert. Auf dem Weg lassen sich Murmeltiere, Gämsen und Hirsche beobachten, besonders an den Hängen unterhalb der Cima Rossa di Martello.
Die Alternative, bei schlechtem Wetter empfehlenswert, führt vom Passo di Saènt rechts über den Weg 12, entlang des Saènt-Gletschers und an seiner Basis bis ca. 2.105 m. Dann zunächst mit Weg 36, später mit Weg 150, erreicht man das Rifugio Corsi «Zufall Hütte» (2.265 m). Schließlich über Weg 103 gelangt man zum Rifugio Martello (2.610 m).
4. TAG: RIFUGIO CEVEDALE «G. LARCHER»
EEA - Erfahrene Wanderer mit Ausrüstung
Ausgehend vom Rifugio Martello «Marteller Hütte» (2.610 m), mit einem wunderbaren Blick auf den Monte Cevedale «Zufallspitze» (3.757 m), der zwischen den letzten Lärchen emporragt, erreicht man in etwa einer halben Stunde den Beginn der Vedretta della Forcola, dem Weg SAT 103 folgend. Es empfiehlt sich, den Aufstieg etwa 100 Meter rechts (nordwestlich) der langen Moräne zu beginnen, die den Gletscher bedeckt, bis zum flacheren Bereich kurz unterhalb des Passo della Forcola. Den Gletscher queren, bis dieser am Hang endet, der überquert wird, indem man einen langen Querweg von rechts nach links einschlägt, bis man zum Pass (mit Holzstangen markiert) gelangt. Die Begehung empfiehlt sich bei guter Sicht und unter Verwendung von Seil und Steigeisen. Auf der Vedretta della Forcola, knapp unter dem gleichnamigen Pass, können einige Senkrecht zum Aufstiegsweg verlaufende Spalten auftreten.
Vom Passo della Forcola geht es auf gutem Weg, der nur im Anfangsteil steil ist, hinunter ins Val de la Mare, mit herrlicher Aussicht auf riesige Moränen, vom Gletscher geformte Felsen und einige Gämsenrudel. Die glaziologischen und geomorphologischen Aspekte gehören zu den auffälligsten und interessantesten der gesamten Ortler-Cevedale-Gruppe. Dem Weg SAT 103 folgend erreicht man das Rifugio Cevedale «G. Larcher» (2.608 m).
5. TAG: RIFUGIO SAÈNT «S. DORIGONI»
EEA - Erfahrene Wanderer mit Ausrüstung
Diese Route ist die natürliche Verbindung zwischen dem oberen Val di Peio (Val de la Mare) und dem oberen Val di Rabbi (Val di Saènt). Der Weg SAT 104 beginnt in der Nähe des Rifugio Cevedale «G. Larcher» (2.608 m) und steigt einige hundert Meter an, um dann ins breite Tal des Lago Lungo (2.630 m) abzusteigen. Nach einer flachen Passage biegt der Weg nach links ab und steigt schnell an, teils noch schneebedeckt, mit einigen Tümpeln (Le Pozze). Man erreicht den Nordgrat des Cima Lago Lungo (3.149 m) und steigt dann zum Vedretta del Careser ab, wo sich der Weg SAT 104A kreuzt. Von hier geht es durch Täler und Schuttfelder zum großen hölzernen Totem (zur Orientierung bei Nebel), wo der Aufstieg zum Gletscher beginnt. Der erste Teil ist ziemlich steil, wird dann fast eben bis zur Bocca di Saènt (3.121 m). Wegen des schnellen Rückzugs des Careser-Gletschers wurde eine neue Route östlich gezeichnet. Der Gletscherabschnitt ist etwa 1 km lang, nicht steil und nicht rutschig: man quert ihn eben, etwa 500 m rechts (nördlich) vom Felsgrat, der den Cima Careser mit dem Cima Campisol verbindet, und gelangt immer parallel zu diesem Grat am Ende des Gletschers zu einem weiteren Holz-Totem. Von der Bocca di Saènt geht es dann über Schutthänge und Grasflanken hinunter ins Val Saènt, wo man den Weg SAT 101 trifft, der in wenigen Minuten zum Rifugio Saènt «S. Dorigoni» (2.436 m) führt.
Während der Überschreitung genießt man die beste Aussicht auf den Grat vom Monte Vioz bis zum Monte Cevedale. Man kann die früheren Gletscherwirkungen erkennen und ihre Bedeutung für die Umwelt und das Klima verstehen. Die Begehung empfiehlt sich bei guter Sicht und mit entsprechender Kondition für Hochgebirgstouren. Nach frischem Schneefall werden der Aufstieg zur Bocca di Saènt und das Gletscherqueren schwieriger, besonders wegen fehlender Spuren. Wanderstöcke sind sehr hilfreich. Seil- und Steigeiseneinsatz ist bei richtiger Routenwahl normalerweise nicht erforderlich. Es wird empfohlen, sich über die Gletscherbedingungen bei Rifugio Dorigoni oder Rifugio Larcher zu informieren.
6. TAG: MALGA STABLASOLO
EE - Erfahrene Wanderer
Nachdem man die Wiese unterhalb des Rifugio Saènt «S. Dorigoni» (2.436 m) durchquert hat, nimmt man an der Wegkreuzung der Markierungen 106 und 128 den Weg SAT 128 zum Baito della Valletta. Von dort rechts haltend aufmerksam den mit Steinmännchen markierten Pfad folgen, der zum Baito Campisol Alto führt. Obwohl der Weg technisch keine großen Schwierigkeiten aufweist, benötigt man gute Aufmerksamkeit, um die Steinmännchen zur Orientierung zu erkennen. Vom Baito Campisol Alto geht es hinunter zur Malga Stablasolo (1.529 m), von wo aus man dem Weg SAT 106 zum Parkplatz Coler (1.380 m) folgt.
Bis Trient mit der Eisenbahn Verona-Brenner, von dort mit der Eisenbahn Trient-Malé-Mezzana ins Val di Sole, das mit Linienbussen mit allen Ortschaften verbunden ist. Für Fahrplaninformationen siehe www.valdisole.net/IT/Trasporti-Pubblici
VON BOLOGNA-VERONA UND DEM BRENNER
Nimm die Autobahn A22 Brenner, Ausfahrt Trient Nord, wenn du aus Süden kommst. Ausfahrt S. Michele all'Adige, wenn du aus Norden kommst. Danach weiter Richtung Cles, Val di Non, Val di Sole bis ins Val di Rabbi.
VON BERGAMO-BRESCIA
Fahre auf der SS42 in Richtung Passo Tonale, dann den Schildern nach Malè und Val di Rabbi folgen.
Das gesamte Val di Rabbi durchqueren. Kurz vor Bagni di Rabbi rechts der Beschilderung nach Piazzola folgen, von wo aus man zur Fraktion Cavallar hinaufsteigt bis zum Parkplatz. Im Sommer verkehrt von hier ein Shuttlebus des Parks bis zur Malga Samocleva. Für Informationen zu Kosten und Fahrzeiten wende dich an das Besucherzentrum Rabbi des Nationalparks Stilfserjoch (Tel. 0463 909774 - cvrabbi@stelviopark.it).